Gelegentlicher Stress ist positiv. Dauerstress hinterlässt jedoch Spuren im gesamten Körper. Die Folge: der Mensch brennt aus und wird krank.
Stress ist eine psychische und physische Reaktion unseres Körpers, die zur Bewältigung besonderer Anforderungen befähigt. Diese Reaktion auf Stress ist ein uralter Mechanismus, der schon vor mehr als einer Million Jahre für unsere Urahnen die Grundlage zum Überleben war. Nur sehen die Feinde des modernen Menschen etwas anders aus. Wir kämpfen mit den gestiegenen Anforderungen einer Leistungsgesellschaft.
Als Antwort auf einen Stressimpuls befiehlt das Emotionszentrum im Gehirn unserem Körper Stresshormone zu produzieren. Die Nebennierenrinde schüttet daraufhin einen Hormoncocktail aus - vor allem Adrenalin und Cortisol. Als Folge steigen Blutdruck und Puls. Blut strömt in die Muskulatur von Armen und Beinen. Unnötige Energieverbraucher, wie die Verdauung, werden heruntergefahren und die Schmerzempfindlichkeit wird herabgesetzt. All das dient einem Ziel: die Bedrohung zu meistern - durch Flucht oder durch Kampf. War die Herausforderung bewältigt, reagierte der Körper mit Entspannung. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Hippocampus im Gehirn, der den Körper anweist, die Flut der Hormone in unserem Körper zu zügeln. Als ein Abbauprodukt entsteht körpereigenes Morphium. Der Mensch fühlt sich wohl und das Belohnungszentrum im Gehirn registriert: alles richtig gemacht!
Es reicht schon eine Situation als belastend oder stressig zu empfinden, um diese Mechanismen und Reaktionen in unserem Körper ablaufen zu lassen. Der Organismus führt hierbei eine Anpassungsleistung durch, die in einer kurzzeitigen Belastungsphase der Gesundheit nicht schadet. Ein Stress-Symptom wird erst dann gefährlich, wenn dem Körper keine Entwarnung gegeben wird und die Stresshormone nicht abgebaut werden können. Der Körper befindet sich dann in einem chronischen Anspannungs- und Aktivierungszustand, der für die Gesundheit gefährlich werden kann.
Die Medizin muss sich immer mehr mit den Folgen von Dauerstress auseinandersetzen, denn die eigentlich nützlichen Stresshormone machen auf Dauer krank. Sie lösen Herzkrankheiten und Depressionen aus und schwächen das Immunsystem. Deshalb raten Experten dazu, den Stresskreislauf so früh wie möglich zu unterbrechen, Wege zur Entspannung zu finden und stressbedingten Erkrankungen so vorzubeugen. Spezielle Stressmanagement-Trainings helfen dabei Stress zu erkennen und die dahinterliegenden Mechanismen zu verstehen. Mit individuellen Bewältigungsstrategien kann man konstruktiv und flexibel in Stresssituationen reagieren und behält Ruhe und Gelassenheit.
Werden Sie jetzt aktiv und informieren Sie sich, was Sie gegen Dauerstress und die negativen Folgen tun können.